Ein multisensorisches Konzert – 23. Februar 2018, 19 Uhr – Antonis Anissegos: Klavier; Kay Karl: Gongs – Fabio Dondero und Dominik Breider (Incense burning): Süßgras und Guajak. Salon Dreiklang, Paul Robeson Strasse 47 , 10439 Berlin
Incense of Music Nr. 24 folgt der eigenen Tradition und präsentiert auch dieses Mal Künstler von Weltformat für eine weitere intime und multisensorische Reise in das Ungewisse. Die Reihe, fokussiert auf höchste musikalische Qualität, scheut keine Experimente in ihren kleinen und doch größenwahnsinnigen Ritualen: am 23. Februar, im Salon Dreiklang von Natascha Osterkorn, werden die Gongvibrationen von Kay Karl auf die Klänge des griechischen Pianisten, Komponisten und Elektromusikers Antonis Anissegos treffen – natürlich im Zusammenspiel mit verräucherten Duftmolekülen aus zwei ausgesuchten Pflanzen: Sweetgrass und Guajak.
Antonis Anissegos besuchte bis 1991 die Klavierklasse von Eleni Xenariou am Staatlichen Konservatorium von Thessaloniki und war dann bis 1992 an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest Schüler von György Orban. Es schloss sich ein Studium an der Musikhochschule Wien bei Kurt Schwertsik und an der Musikhochschule Köln bei Krzysztof Meyer an. Hier studierte er zugleich Jazzklavier bei John Taylor. Schließlich war er von 1998 bis 2001 Meisterschüler von Walter Zimmermann an der Universität der Künste Berlin. Bereits Anfang der 1990er Jahre wurde Anissegos von Manos Hadjidakis gefördert, der seine Werke aufführte und Kompositionen bestellte. Er erhielt mehrere Kompositionsstipendien, wie z.B 1998 das Franz Liszt Stipendium der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. 2000 gewann er den Ersten Preis im Kompositionswettbewerb der Neuköllner Oper mit der Kammeroper Hundeherz. Für Stirrings Still (nach Samuel Beckett) erhielt er 2002 den Kompositionspreis des Berliner Senats. Aufführungen seiner Kompositionen ua. von Ensemble Modern, Ensemble Piandaemonium, Ensemble Mosaik, Ensemble Cornucopia, Ensemble DissonArt, Staatliches Orchester Thessaloniki, Farbenorchester Athen und Junge Philharmonie Thüringen. Anissegos arbeitet in mehreren Projekten, darunter dem Trio IAMA (mit Jannis Anissegos und Maria Anissegou), Grix (mit Floros Floridis und Yorgos Dimitriadis), Lynx (mit Kalle Kalima, Danny Schröteler und Samuel Rohrer), ΣΩΜΑ (mit Thymios Atzakas), ddaA (mit Oliver Steidle), KAYA (mit der Butoh-Tänzerin Yuko Kaseki), Card Castle (mit Mike Majkowski und Christian Marien) und oneone (mit Rainer Jancis). 2009 trat Anissegos bei dem von Friedemann Dähn und Thomas Maos initiierten Creative Arts and Music Project (CAMP) auf. Er ist Mitglied der Ensembles European Music Project und Ensemble Junge Musik. (aus Wikipedia)
GONG SOUND HEALING ARTS ist der Weg, der sich aus meiner individuellen Arbeit mit den Gongs vor mir seit Jahren entfaltet, ohne, dass ich danach gefragt hätte. Von Haus aus von rebellischer Natur, waren meine Schuljahre in einem bayerischen Benediktinerkloster auch aus heutiger Sicht, vergeudete Lebenszeit. Jugendjahre, die für die Kultivierung von Freude und individueller Schöpferkraft besser eingesetzt worden wären, fielen dem (immerhin gescheiterten) Versuch zum Opfer, eingeordnet zu werden in die Battaliione gleichgeschalteter, freundlich lächelnder und geistloser Kirchensteuerzahler. Von unschätzbarem Wert jedoch, war die wiederholte Ermahnung eines meiner dortigen Lehrer, Pater Franziskus, der immer über den Tellerrand zu schauen wusste: „Warum? Immer fragen Warum!“ Vor fast 30 Jahren begannn ich Kundalini Yoga zu praktizieren und langsam dämmerte mir, dass im Leben eine Ausrichtung und eine Absicht womöglich mehr innere Befriedigung schenkt, als das Bemühen, gesellschftlich empfohlene Eckdaten abzuarbeiten. Und ganz ehrlich gelang es mir ohnehin nicht, jenen Weg von Studium, Ehe, Haus, Sicherheit und garantierter Rente zu beschreiten. Meine erste Erfahrung einer Gongmeditation war traumatischer Natur. Eine überwältigende Kraft donnerte ohne Vorankündigung über mich hinweg. Minuten, in denen es für mich um schieres Überleben ging, entließen mich in die Erleichterung, noch einmal davon gekommen zu sein und der Gewissheit, dieses Erlebnis nicht wiederholen zu wollen. Und da war sie wieder, die Frage: Warum? Und genauer: Was fehlt? Im Verlauf der Jahre hat das Leben mir kleine Hinweise auf die Antwort angeboten. Beim Trampen auf einer kroatischen Insel, an deren Namen ich mich einfach nicht erinnern kann, landete ich im Wagen von DON CONREAUX, dem Grand Master of the Gongs. Weniger beeindruckt von der Unwahrscheinlichkeit dieser Begegnung als vielmehr von Don´s gütiger und friedvoller Ausstrahlung, lernte ich in den darauf folgenden Jahren von ihm Spieltechniken, Gong Yoga, Gong Pujas, Gongbäder, Gongkonzerte, Workshopbegleitung und konnte ein Gespür für die feinen Weisheiten und Zwischenwelten der GongVibrationen entwickeln. Ich schätze ich die subtile transformative Kraft der Gongfrequenzen. Gongs in freundlicher und friedlicher Absicht gepielt, unterstützen die Freiheit und die eigene Ausdruckskraft in unbeschreiblicher Weise. In einem solchen Spiel findet sich für den Gongspieler und für den Empfänger der Gongvibrationen ein Angenommen sein und ein Berührt werden dürfen. Die Gongs sind auf unterschiedliche Weisen spielbar und ich halte es für essentiell, keinen Anspruch auf ausschließende Richtigkeit zu erheben. So unterschiedlich die Facetten dieses Universums sind, so unterschiedlich sind menschliche Bedürfnisse, Bedrüftigkeiten und Entwicklungswünsche. Ich gehe auf undogmatische Art mit dem Reichtum der Gongvibrationen um: es ist mir ein Vergnügen mit Musikern verschiedenster Genres, mit Tänzern und ebenso wie mit Körperarbeitern unterschiedlichster Heilweisen zu arbeiten. Ich spiele für Menschen in individuellen Einzelsettings und Gongklangbäder für Gruppen. Mit meinem Partner Tomas Adel zusammen führen wir durch GongNächte, die die Teilnehmer, wie auch uns Spieler nachhaltig berühren. Ein ganz besonderes Anliegen ist es mir, meinen GongSchülern einen freien und freudvollen Umgang mit den Gongvibrationen zu vermitteln, der die eigene Stimme und den Körper miteinbezieht. Ich nutze die Gongs als ausgesprochen wertvolle Unterstützung für die Entfaltung des eigenen, individuellen Wesens. Diese Arbeit ist ein Beitrag für mehr Frieden und Freude auf unserem einzigartigem Planeten. Die wertvolle Frage, die ich gerne immer wieder stelle, lautet weiterhin: Warum?
Das Duftende Mariengras (Hierochloe odorata), auch als Duft-Mariengras, Vanillegras, Süßgras oder als Bisongras bezeichnet, ist ein kumarinhaltiges Gras innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es duftet aromatisch nach Waldmeister und wurde bei der Verehrung der Jungfrau Maria verwendet, worauf der deutsche Name Bezug nimmt. In Nordamerika ist es auch als „Sweet Grass“ oder „Vanilla Grass“ bekannt. Der wissenschaftliche Name ist griechischen Ursprungs und bedeutet „heiliges Gras“ nach hierós = heilig; chloé = Gras. Das Artepitheton odorátus, -a, -um ist Latein und bedeutet wohlriechend, duftend. Das Duftende Mariengras ist in ganz Europa, Asien und Nordamerika weit verbreitet, kommt aber meist nur zerstreut bis selten vor. Es ist ein seltenes Gras nasser grasiger Standorte in Bruchwäldern, Pfeifengraswiesen (Molinion-Gesellschaften), Kleinseggenrieden (Caricetalia fuscae-Gesellschaften) und an Flussufern. Es wächst bevorzugt auf feuchten bis nassen, meist moorigen aber auch sandigen, mäßig nährstoff- und basenreichen, meist stickstoffarmen, mäßig sauren und humosen Böden. Das Gras ist eine ausdauernde krautige Pflanze, mit langen dünnen Rhizomen. Es bildet dichte Horste oder Flecken. Die Halme sind dünn, wachsen aufrecht und verfügen über nur wenige Knoten. Sie erreichen Höhen zwischen 20 und 50 Zentimetern. Vor allem der unterste Teil der Blätter hat ein intensives Waldmeisteraroma und wird in Parfüms, Tabak, Süßspeisen und Getränken (z. B. Żubrówka) verwendet. Das Gras wurde in einigen Teilen Preußens der Jungfrau Maria gewidmet und an Festtagen vor die Kirchentüren gestreut.
Guajak (Guaiacum) bezeichnet eine Gattung der Familie der Jochblattgewächse (Zygophyllaceae). Sie enthält sechs bis acht Baum-Arten aus dem tropischen und subtropischen Amerika. Guaiacum-Arten sind Bäume oder Sträucher mit sehr hartem, harzreichem Holz. Es gibt sechs bis acht Arten in der Gattung der Guajak-Bäume (Guaiacum) im tropischen und wärmeren Amerika: Guaiacum angustifolium – Mexiko und Texas; Guaiacum coulteri – Mexiko; Guaiacum unijungum – Baja California in Mexiko; Guaiacum officinale L. – Antillen und Nordküste Südamerikas. Franzosenholzbaum oder Pockholzbaum genannt, ist ein 12 m hoher, immergrüner Baum mit ausgebreiteter Krone, gegenständigen, zwei-, selten dreijochigen Blättern, ovalen, kahlen Blättchen, langgestielten, blauen Blüten und zweifächriger Kapsel. Das Holz ist sehr schwer (Dichte etwa 1,2 g/cm3), fest, hart, brüchig, spaltet schwer und unregelmäßig, ist dunkelgrünlichbraun, von hellgelblichem Splint umgeben und von diesem scharf abgegrenzt. In der Mayakultur wurden Abkochungen des Holzes zur Therapie der Geschlechtskrankheit Syphilis eingesetzt. Guaiacum officinale und Guaiacum sanctum liefern das Guajak-Holz (Franzosenholz, Pockholz) sowie das daraus gewonnene Guajakharz. Das Wort Guajak ist westindischen Ursprungs. Der lateinische Name Lignum vitae bezieht sich auf die angeblichen heilenden und lebensverlängernden Eigenschaften dieses im 18. Jahrhundert berühmten Holzes. Die Anwendung des Holzes lernten die Spanier von den Einheimischen Santo Domingos kennen. Die ersten Aufzeichnungen zur Therapie gegen Syphilis sind im Werk „Summario de la natural y General de las Indias“ (1526) von Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdez (1478–1557) zu finden. Der deutsche Ausdruck „Pockholz“ entstand, weil die Späne des Guajak-Baumes Öle enthalten, die man in früheren Zeiten im medizinisch nicht erwiesenen Glauben als Medikament eingesetzt hat, dass Extrakte des Holzes in der Lage seien, die Pockenkrankheit zu heilen. Als eines der härtesten Hölzer überhaupt wurde Pockholz schon vor Jahrhunderten zum Schiffbau – für belaying pins und deadeyes, zur Herstellung von Achslagern (Achse zum Schiffspropeller, Wasserkraftwerksturbine), Presswalzen, Kegelkugeln, Mörser und Pistillen, den Hammer zum Kalfatern etc. verwendet.