Claudio Puntin spielte in seiner Jugend mit seinem Bruder und seinem Vater auf der Mundharmonika Volksmusik auf Bauernfesten im italienischen Friaul. Mit 9 Jahren fing er an, Klarinette zu spielen. Von 1981 bis 1985 erlernte Puntin den Beruf eines Goldschmiedes an der Schule für Schmuckgestaltung Luzern und erhielt 1985 den Prix Golay Buchel Schmuck und Design. Von 1987 bis 1993 studierte er in Köln und Rotterdam Klarinette, Bassklarinette, Jazz und zeitgenössische Musik. Er nahm regelmässig an Lehrveranstaltungen von Sergiu Celibidache teil, den er als einen seiner wichtigsten Lehrer bezeichnet. Er gründete verschiedene Formationen wie das Schorn Puntin Duo (mit Steffen Schorn) mit dem er von 1990 bis 2013 weltweit tourte. Es folgten diverse Ensembles wie Quipu, das Claudio Puntin Trio (mit Anders Jormin und Miroslav Tadić), „Essence of North“ mit der isländischen Geigerin Gerdur Gunnarsdóttir, das World Clarinet Quartet (mit Gabriele Mirabassi, Luca Raele und Paulo Sérgio Santos), den „Balkan Clarinet Summit“, SEPIASONIC, das „Trio Dolce Vita“, das Barockensemble „Lamento Project“ und zusammen mit Martina Taubenberger das Festival Tonspuren. Als Komponist und Produzent realisierte er Musik für Hörspiele, Filme, Theater und Ausstellungen, u.a. zu: Vermessung der Welt (Daniel Kehlmann), Rot ist mein Name (Orhan Pamuk), Soundless Wind Chime (Berlinale 2009). Als Solist ist er in diversen Filmen zu hören wie Jenseits der Stille, Nur über meine Leiche, Pünktchen und Anton (1999). Er vertonte 10 Bilder von Anselm Kiefer für die Bundeskunsthalle Bonn. Die Konzertsuite „AROMA, imaginative Spaces for Clarinet, Bassclarinet, Electronics and Orchestra“ wurde vom finnischen Dirigenten Osmo Vänskä in Auftrag gegeben und von ihm zusammen mit dem Minnesota Orchestra und dem Komponisten als Solisten am 11/12. Nov. 2016 in der Orchestra Hall Minneapolis MN uraufgeführt. 2011 gründete er das Elektro-Akustik Trios Ambiq zusammen mit Samuel Rohrer und Max Loderbauer. Ambiq setzt als erstes Ensemble ACO’s (Acoustic Controlled Oscillator), Trigger und andere Verfahren ein um u.a. modulare Synthesizer von Klarinetten und Schlagzeug kontrollieren zu können. Tracks von Ambiq wurden von diversen DJs remixed. Neben Thomas Fehlmann, Tobias., Margaret Dygas, ist vor allem die Zusammenarbeit mit Ricardo Villalobos hervorzuheben. Mit ihm zusammen haben Ambiq in einigen Live-Konzerten ihre neue Form freier elektronischer Musik einem DJ-orientierten Publikum nahe bringen können. Von 1998 bis 2008 unterrichtete er an der Musikhochschule Köln, von 2009 bis 2013 war er Dozent für Jazz-Klarinette am JIB Universität der Künste Berlin, er gibt internationale Masterclasses und Workshops u.a. an: California Jazz Conservatory, Musikhochschulen in Trento, Helsinki, Beijing, Bangkok, Hanoi, Luzern, Leipzig, Dresden, Arnhem, Belgrad, La Paz, Santiago. Im Duo mit Schorn war Puntin 1991 Finalist der European Jazz-Competition Leverkusen, gewann 1993 den ersten Preis des Musik-Kreativ Wettbewerbs Frankfurt und 1994 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen sowie den Southern Comforts Jazz-Musician of the Year, 1999 den Essener Jazzpott, 2000 erhält er das Werkjahr des Kantons Zug, 2004 wird er erster Preisträger des WDR-Jazzpreis in Köln. 2013 wird er Composer in Residence und künstlerischer Leiter des Festivals Tonspuren (Irsee). (Aus Wikipedia)

claudiopuntin.com