Der (Indische) Kalmus (Acorus calamus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kalmus (Acorus) innerhalb der Familie Kalmusgewächse (Acoraceae). Die Sumpfpflanze stammt aus Asien, wurde im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa eingebürgert und ist auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Kalmus ist neben seiner Bedeutung als kultivierte Zierpflanze eine traditionelle Medizinpflanze der asiatischen Medizin, die seit dem 12. Jahrhundert auch in Europa bekannt und als Heilpflanze verwendet wurde.Auch von indigenen Völkern Nordamerikas wird Kalmus für medizinische Bäder, Räucherungen sowie für Teezubereitung und als Gewürz verwendet. Vom Kalmus wird der Wurzelstock (Calami rhizoma) verwendet, der im September und Oktober geerntet wird. Aus den Rhizomen wird das Kalmusöl gewonnen, das in der Heilkunde und bei der Parfüm- und Likörherstellung (hier hauptsächlich für Magenbitter) verwendet wird. Kalmus gilt als kräftigend, die Magensekretion fördernd und appetitanregend. Weiters soll Kalmus gegen Flatulenzen (Blähungen), Verdauungsstörungen, Gastritis und Magengeschwüren helfen. Als Wirkstoff könne es gegen Erschöpfung und Schwäche infolge von Magen-Darm-Beschwerden sowie Krämpfe infolge von Flatulenzen eingesetzt werden. Das Kauen der Wurzel soll stimmungsaufhellend sein und in höherer Dosis leichte Halluzinationen verursachen, wofür die enthaltenen Asarone verantwortlich gemacht werden. Der Wurzel und den Asaronen werden auch aphrodisierende Eigenschaften zugeschrieben. Asarone wirken allerdings mutagen, karzinogen sowie reproduktionstoxisch,[8] während die angegebenen positiven Wirkungen wissenschaftlich nicht nachgewiesen sind.[10] Wie der echte Ingwer kandiert, wird die Wurzel auch als „Deutscher Ingwer“ gegessen. Eine Kalmus-Tinktur soll angeblich in Coca-Cola enthalten sein.